Zahnüberzahl


In seltenen Fällen kommt es vor, dass zu viele Zähne im Kiefer angelegt sind, man spricht dann von einer Hyperdontie. Betroffen ist in der Regel das bleibenden Gebiss, oft ist es ein zusätzlicher Schneidezahn, der sich im Oberkiefer zwischen die mittleren Schneidezähne schiebt. Mögliche Ursachen für eine Zahnüberzahl sind Entwicklungsstörungen, eine Teilung des Zahnkeims, also der Anlage eines Zahnes im Kiefer, oder ein genetischer Defekt.

Eine Hyperdontie kann die natürliche Zahn- und Gebissentwicklung beeinträchtigen, deshalb werden überzählige Zähne im Kindesalter meist chirurgisch entfernt. Im Anschluss an den Eingriff ist eine kieferorthopädische Behandlung zur Stabilisierung des Gebisses sinnvoll. Im Erwachsenenalter ist eine Zahn-OP bei einer Zahnüberzahl nicht immer notwendig.

Mesiodentes

Ein Mesiodens, auch Zapfenzahn genannt, ist ein überzähliger, überwiegend atypisch geformter Zahn zwischen den Oberkieferfrontzähnen, in Ausnahmefällen auch zwischen den Unterkieferfrontzähnen. Brechen die Schneidezähne im Wechselgebiss eines Kindes verlagert, asymmetrisch oder verzögerten durch, sollte mithilfe einer Röntgenaufnahme abgeklärt werden, ob ein Mesiodens vorliegt. Der Mesiodens ist die häufigste Form einer Zahnüberzahl.

Distomolaren, Paramolaren

Als Distomolaren oder Paramolaren bezeichnet man mehrheitlich einwurzelige Backenzähne, die entweder zwischen den Molaren oder hinter den Weisheitszähnen auftreten. Paramolare Zähne finden sich oft auf der Wangenseite neben einem regulären Backenzahn, der Oberkiefer ist etwas häufiger betroffen als der Unterkiefer. Distomolaren und Paramolaren sind zumeist mit ihren Nachbarzähnen verwachsen und sollten entfernt werden, wenn sie die Mundhygiene erschweren.

Unechte Hyperdontie

Eine unechte Hyperdontie liegt vor, wenn ein bleibender Zahn durch das Zahnfleisch durchbricht, der entsprechende Milchzahn aber weiter existiert. Normalerweise ist eine Verlagerung des bleibenden Zahns die Ursache hierfür. In sehr seltenen Fällen ist es außerdem möglich, dass ein Tumor (Teratom) die Bildung neuer Zähne verursacht. Ein Teratom entwickelt sich aus Stammzellen und ist in der Regel angeboren.

Wie wirkt sich eine Zahnüberzahl aus?

Durch eine Überzahl von Zähnen kann es zu Fehlstellungen wie einem Zahnengstand kommen. Zu eng stehende, schiefe oder gegeneinander verschobene Zähne erschweren die Mundhygiene, vor allem die Reinigung der Zahnzwischenräume. Werden Beläge dort nicht oder nur unzureichend entfernt, steigt das Risiko für Karies und Zahnfleischentzündungen, die im fortgeschrittenen Stadium zum Zahnverlust führen können. Auch das ästhetische Gesamtbild wird durch eine Zahnüberzahl gestört, was sich negativ auf das Selbstbewusstsein der jungen Patientinnen und Patienten auswirken kann.

Zahnüberzahl

Wie wird eine Zahnüberzahl behandelt?

Eine Zahnüberzahl ist häufig ein Zufallsbefund, der bei Kindern und Jugendlichen im Rahmen einer Kontrolluntersuchung festgestellt wird. Deshalb ist es wichtig, dass sich junge Patientinnen und Patienten regelmäßig bei uns in der Apollonia Praxisklinik vorstellen. Fast immer erkennen unsere Zahnärztinnen und Zahnärzte eine Zahnüberzahl auf den ersten Blick. Um die Diagnose abzusichern, erstellen wir zusätzlich eine Röntgenaufnahme – auch, um die genaue Position des überzähligen Zahns zu bestimmen und gegebenenfalls noch nicht durchgebrochene Zähne zu identifizieren. Stört ein überzähliger Zahn die Entwicklung des Gebisses, weil er den bleibenden Zähnen Platz wegnimmt, wird er chirurgisch entfernt. Nach diesem Eingriff kann es nötig sein, das Gebiss mithilfe einer Zahnspange zu stabilisieren. Hierzu kommen lose oder feste Zahnspangen (Brackets) oder durchsichtige Zahnschienen (Aligner) zum Einsatz.

Bei Erwachsenen wird eine Zahnüberzahl nur dann behandelt, wenn Beschwerden wie beispielsweise Schmerzen bestehen. Dann klären wir individuell ab, ob eine chirurgische Entfernung des überzähligen Zahns die richtige Therapiewahl ist. Erfolgt ein Eingriff, kann auch bei Erwachsenen eine anschließende Stabilisierung des Gebisses sinnvoll sein – beispielsweise mit durchsichtigen Zahnschienen oder mithilfe der Lingualtechnik.